Bericht: Auf dem Zingst 2018

Mittelmeerfeeling an der Ostsee
Nach den schon 3 Monate andauernden hochsommerlichen Temperaturen haben sich die 18 Teilnehmer/Innen der diesjährigen Zingstrüste ganz besonders auf ihren Aufenthalt an der Ostsee gefreut. Die Nähe zum Strand, das schöne Wetter und das überdurchschnittlich warme Ostseewasser haben dazu beigetragen, dass wir sehr viel Zeit am Strand (und im Wasser) verbracht haben. Wir haben bis zu 5 Strandmuscheln aufgebaut, damit auch die sonnenempfindlichen Gruppenmitglieder sich lange am Strand aufhalten konnten. Nach dem ersten Drittel unseres 14-tägigen Aufenthaltes kühlte sich das Wetter etwas ab, auch gelegentlich etwas Regen und einhergehend mit einer kühleren Ostseeströmung. Das beschränkte jedoch nicht unseren Drang nach Aktivitäten und Erkundigungen. Höhepunkte waren der Besuch des Rosencafés, wo wir im Garten wunderbaren Kuchen genießen konnten. Weiterhin die Fahrt mit dem Schiff nach Hiddensee, wo wir die autofreie Insel diesmal per Kutsche erkundet haben. Dadurch konnte die Gruppe auch neue, uns noch unbekannte Seiten der Insel entdecken. Leider waren die Auswirkungen der Hitzeperiode auch hier nicht zu übersehen.
In drei Gesprächsrunden haben wir Gedanken zu unserem Jahresthema „Der Baum des Lebens“ ausgetauscht. Mit Gedichten, Sprüchen, persönlichen Erinnerungen und Geschichten haben wir das Thema vertieft. Am Kinoabend wurde der neuseeländische Film „Whale Rider“ gezeigt, in dem es um Verwurzelung, Tradition und Anpassung an Veränderung geht. Die Geschichte des 12-jährigen Mädchens Pai hat bei allen einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Regelmäßig finden Andachten in der kleinen Bonhoeffer-Kapelle auf dem Zingsthof statt. Inzwischen werden die von Herrn Grimm gehaltenen Andachten auch von Urlaubern, z.B. durch musikalische Begleitung auf weiteren Instrumenten, bereichert. Und unser jüngstes Gruppenmitglied (8 Jahre alt) hat sein Lied „Ein Nebendir ist überall“ vorgetragen.
Ein anderer Teilnehmer aus unserem Kreis hat abends in der kleinen Kapelle, bei Kerzenschein und musikalisch umrahmt, seine Erzählung „Heute kocht Martha Linsensuppe“ in einer Lesung präsentiert. Eine Geschichte einer Nacht unter freiem Himmel vor knapp 2000 Jahren, wie der Autor selbst sagt.
Aber auch in kleineren Gruppen haben wir schöne gemeinsame Stunden verbracht: z.B. auf einer Boddenrundfahrt, bei Ausflügen mit dem Bus nach Prerow und Ahrenshoop, bei kleineren oder größeren Spaziergängen und Radtouren, beim Zirkusbesuch, beim Gottesdienst, bei Konzerten in der Kirche und auf dem Museumshof. Oder wir haben uns einfach in das Getriebe des hübschen Ortes Zingst gestürzt, sei es im Stadtkern, an der Seebrücke, am Hafen oder während des Kunsthandwerker-marktes.
Zwei Gartenbesitzer hatten vor Abreise noch ihren Garten geplündert, sodass wir zusätzlich zu dem leckeren Essen auf dem Zingsthof selbst gemachten Tomaten- und Gurkensalat naschen konnten.
Wegen der hohen Waldbrandgefahr mussten Grillabend und Lagerfeuer leider ausfallen. Dafür gab es am Abschiedsabend statt Fleischspießen Obstspieße. Und statt Feuer in der Schale gab es Feuer am Himmel durch die untergehende Sonne. In gemütlicher Runde am Strand ließen wir die Zingstrüste ausklingen.

Ilona