Bericht: Herbstseminar 2015

Welches Märchen magst Du besonders gerne? Durch diese Frage entstand ein besonderes Märchenbuch von den Teilnehmern während der Vorstellungsrunde. (Natürlich jeweils in unserem Gedächtnis). Ich nehme mir keine Zeit mehr für Märchen im Alltag. Umso mehr freut es mich durch einzelne Teilnehmer wieder an viele Märchen erinnert zu werden. Die ich auch noch ganz gut kannte und über deren Aussage ich beeindruckt war. So fing unser Seminar, von Michaela geleitet, am Freitagabend in Hirschluch nach dem gemeinsamen Abendessen an. Danach wurden wir durch den russischen Märchenfilm „Väterchen Frost“ so richtig in die Märchenwelt hineingenommen. Wir schnupperten Winterlandschaft und schauten, was es sonst noch gab. Am Samstag stand unsere Themenfindung für das Jahresthema der nächsten zwei Jahre auf dem Plan. Trotz 15 Teilnehmern und 15 Meinungen konnten wir uns schnell auf ein Thema einigen, welches wir nach einer langen Mittagspause noch gut ausarbeiteten. Unter uns war eine positive Stimmung. Ob es am sonnigen Wetter, den Märchen verbunden mit schönen Kindheitsstunden und/oder an Michaelas angenehmer Anleitung lag, lässt sich nicht klar sagen. Auf jeden Fall ging der bunte märchenhafte Abend nebst einem Dauerimbiss (wer konnte!) spaßig weiter: mit einem Märchenquiz, das Märchen „Das Rübchen“ selber spielen und ein Märchen durch 2 Sätze im Kreis herum erzählen. Spannend fand ich zu sehen, wie gut fast jeder die Märchen kannte. Viel zu schnell war der Sonntag da und mit ihm: die Abreise! Aber zuvor genossen wir das Frühstück ganz für uns, weil wir die einzige Gruppe in Hirschluch waren. Was schön und komisch zugleich war. Gestärkt ging es in die Kapelle zur Andacht. Wir sangen Lieder und Michaela las uns zum Thema Nächstenliebe das Märchen „Sternentaler“ und das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter vor. Als ich aber das Märchen hörte, in dem das Mädchen alles weg gab, fiel mir sofort die Arme Witwe aus der Bibel ein. Die ihr Letztes gab mit dem Vertrauen auf Gott, dass sie versorgt wird. Angeregt tauschten wir uns aus. Karin lobte später unsere Arbeit im Verein; wie wichtig es doch für viele schwache Menschen ist, verreisen und sich austauschen zu können. Auch ein großes Lob erhielt Michaela von allen. Und unheimlich ausgeruht, wahrhaftig, trat jeder den Weg nach Hause an. Es war ein sehr schönes Miteinander.

Heike Schulze