Bericht: Rüstzeit in Erfurt 2016 II
Eine kleine Gruppe verlebte Anfang September acht schöne Tage in Erfurt. Von Berlin – Hauptbahnhof fuhren wir mit der Regionalbahn nach Magdeburg. Dort stiegen wir in den Zug nach Erfurt um. Wir wohnten in der Bildungs- und Begegnungsstätte der Lebenshilfe am Luisenpark. Dort fühlten wir uns wie im Interhotel. Das Haus ist auf dem Berg. Rollstuhlfahrer gelangen über eine Rampe hinauf. Gleich am zweiten Tag fuhren wir nach Eisenach. Heidi führte uns durch die Stadt. Sie machte uns auf das schmalste Haus aufmerksam. Es ist so breit wie eine Toreinfahrt. Weil der Weg zur „Wartburg“ für Rollis zu steil ist, sind wir nicht hinauf gegangen. Dafür saßen wir bei Kaffee, Eis und Kuchen beim Italiener und hatten einen Blick auf die Wartburg. Leider mussten wir in Bad Kösen feststellen, dass es im Ort kaum Sehenswürdigkeiten gibt. Deshalb beschlossen wir nach Naumburg zu fahren. Vom Naumburger Dom waren wir sehr angetan. Für das Gemäuer sollte man sich Zeit lassen. In Weimar, wo der Dichter Johann Wolfgang von Goethe wirkte, wurde unser Wissensdurst gestillt. Wir besuchten die „Herzogin Anna Amalia Bibliothek“. Berühmt ist der ovale und über drei Geschosse reichende Rokokosaal. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist eine Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf die deutsche Literatur von der Aufklärung bis zur Spätromantik. Ich staunte, dass hier über eine Million Bücher aufbewahrt sind. Ich ging gern durch Erfurts enge Gassen mit ihren renovierten Fachwerkhäusern. Und über die berühmte „Krämerbrücke“, auf der kleine Läden und Kneipen zum Besuch einladen. Besonders erinnere ich mich an den Abend, als wir am Domplatz bei einem Glas Bier saßen und auf den angestrahlten Dom sahen. Ja, es war eine schöne Zeit. Froh sind wir, dass das Umsteigen bei den Zugfahrten für uns Rollis gut geklappt hat. Wir wuchsen zu einer Familie zusammen.
Danke Christa und Heike für die tollen Tage!